Sozialberatung

Sozialberatung bezeichnet eine Form der psychosozialen Beratung, die Einzelpersonen, Familien oder Gruppen unterstützt, sich in sozialen, rechtlichen oder wirtschaftlichen Schwierigkeiten zurechtzufinden. Ziel ist die Stärkung von Selbstbestimmung, die Vermittlung von Ressourcen und der Zugang zu sozialen Rechten sowie Hilfe bei der Navigation durch soziale Systeme.

Typische Themen umfassen Beratung bei Anspruchs- und Leistungsfragen (Sozialleistungen, Wohngeld), Hilfen zur Erziehung, Bildungs- und Berufsberatung, Migrations- und Integrationsfragen, Gesundheits- und Suchtprobleme, familiäre Konflikte, Krisenintervention und Gewaltprävention. Angebote reichen von telefonischer Erstberatung bis zu persönlichen Einzelsitzungen, Familiengesprächen oder Gruppenangeboten.

Sozialberatung wird sowohl in öffentlichen Verwaltungen als auch in Wohlfahrtsorganisationen, Beratungsstellen, Schulen, Kliniken und Freien Trägern angeboten. Fachkräfte sind in der Regel Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Fachkräfte für Migration, Psychologinnen und Psychologen sowie weitere Expertinnen und Experten.

Methoden umfassen Bedarfsanalyse, Fallmanagement, Vermittlung zu weiterführenden Hilfen, Krisenintervention, Konfliktlösung und Mediation sowie psychosoziale Beratung. Zentrale Grundsätze sind Vertraulichkeit, Freiwilligkeit, respektvolle Gesprächsführung, informierte Einwilligung und professionelle Dokumentation.

Historisch entwickelte sich die Sozialberatung im Zuge der Professionalisierung der Sozialen Arbeit im 20. Jahrhundert in deutschsprachigen Ländern. Heute arbeiten Sozialberaterinnen und -berater in interdisziplinären Teams daran, Barrieren abzubauen und den Zugang zu sozialen Rechten, Bildung und Teilhabe zu erleichtern.