Sekundärmedium

Sekundärmedium bezeichnet allgemein ein Nährmedium, das nach einem ersten, primären Kulturversuch verwendet wird, um weitere Schritte der Kultur, Identifizierung oder Charakterisierung durchzuführen. Es dient oft der Subkultur, der Reinigung von Keimen, der Differenzierung oder der Durchführung von biochemischen Tests. Die Wahl des Sekundärmediums richtet sich nach dem Ziel des Experiments und kann selektiv, differential oder enrichierend wirken.

In der Mikrobiologie wird ein Sekundärmedium häufig genutzt, nachdem auf einem Primärmedium eine grobe Koloniezählung oder eine erste Identifizierung erfolgt ist. Das Sekundärmedium unterstützt die weitere Isolation einer reinen Kultur, fördert bestimmte Stoffwechselwege oder trennt Arten anhand charakteristischer Merkmale (z. B. Laktosefermentation, Hefe-/Bakterien-Parameter). Durch entsprechende Zusätze lassen sich relative Wachstumsraten vergleichen oder spezifische Eigenschaften sichtbar machen.

In der Zell- und Gewebekultur dient ein Sekundärmedium oft der Weiterkultur, der Differenzierung oder der Anpassung der Kulturbedingungen, etwa durch Wechsel von serumhaltigen zu serumfreien Formulierungen oder durch Zugabe bestimmter Wachstumsfaktoren. Es kann darauf ausgelegt sein, die Zelldichte zu erhöhen, die Zelltypen zu stabilisieren oder spezifische Funktionen zu fördern.

Der Begriff ist kontextspezifisch; seine genaue Bedeutung hängt stark vom Fachgebiet, dem Protokoll und dem jeweiligen Ziel der Experimente ab. Sekundärmedien sind daher in der Praxis ein flexibles Werkzeug zur Weiterführung und Verfeinerung kultureller oder biologischer Prozesse.