Sekundärkreis

Sekundärkreis bezeichnet in der Elektrotechnik den Teil eines elektrischen Systems, der nach dem Energieübertragungsweg auf der Sekundärseite liegt. Typische Beispiele finden sich bei Transformatoren, Generatoren oder anderen Kopplungsgeräten, bei denen Energie oder Signale von einem Primärkreis auf einen Sekundärkreis übertragen werden. Der Sekundärkreis umfasst dabei die Sekundärwicklung, den Anschluss an die Last sowie die verbindenden Leitungen.

In Transformatoren sind Primär- und Sekundärkreis galvanisch voneinander isoliert, verbunden durch magnetische Kopplung. Die Sekundärseite liefert die Nutzleistung oder das Nutzsignal. Die Spannung und der Strom im Sekundärkreis ergeben sich aus dem Windungsverhältnis der Primär- und Sekundärwicklung sowie der Belastung. In einem idealen Transformator gilt Vs/Vp = Ns/Np, und Is/Ip = Np/Ns; die eingebrachte Leistung geht annähernd vollständig in die Last über, abzüglich Verluste.

Die Charakteristik des Sekundärkreises wird durch Lastimpedanz, Wicklungswiderstände und parasitäre Größen wie Studiostrahlung oder magnetische Kopplungsverluste bestimmt. Praktisch bedeuten größere Lasten oft niedrigere Sekundärspannung, während eine höhere Laststärke größere Leiterquerschnitte und entsprechendere Absicherung erfordert. Sicherheitstechnisch kann der Sekundärkreis unter gefährlichen Spannungen stehen, selbst wenn der Primärkreis abgeschaltet ist, weshalb Isolation, Schutzschaltungen und Einhaltung von Normen wichtig sind.

Der Begriff Sekundärkreis wird auch im allgemeinen Sprachgebrauch genutzt, um die Sekundärseite von Energieübertragungssystemen zu kennzeichnen. Er wird oft im Kontrast zum Primärkreis verwendet.