Seeschiffslogbücher

Seeschiffslogbücher sind offizielle, voyagebezogene Aufzeichnungen, die auf Seeschiffen geführt werden, um den Verlauf einer Reise lückenlos zu dokumentieren. Sie dienen der Navigation, der Beweissicherung bei Vorfällen und der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Der Kapitän beziehungsweise der verantwortliche Offizier führt das Logbuch; auf größeren Schiffen werden oft ein Decklogbuch und ein Maschinenlogbuch geführt, während auf kleineren Schiffen in der Regel ein gemeinsames Logbuch verwendet wird.

Rechtsgrundlage und Form: Die Pflicht zur Führung von Logbüchern ergibt sich aus internationalem und nationalem Seerecht. Logbücher können in physischer Form geführt oder elektronisch (eLogbook) geführt werden, sofern sie den geltenden Normen und Prüfungen entsprechen. Die Aufbewahrung von Logbuchaufzeichnungen richtet sich nach den jeweiligen Vorschriften der Aufsichtsbehörden und kann bestimmte Fristen vorsehen.

Inhalt: Typische Einträge umfassen Datum und Uhrzeit in UTC, Position (Breitengrad/Längengrad), Kurs, Geschwindigkeit, Wetter und Seegang, Sichtverhältnisse, Änderungen von Kurs und Manövern, relevante navigations- und betriebliche Meldungen, Funkverkehr, Zustandsberichte der Maschine, Verbrauchs- und Kraftstoffdaten, Ballast- und Ladungsbewegungen sowie wesentliche Ereignisse, Unregelmäßigkeiten oder Zwischenfälle. Wachenwechsel, Hafen- und Ankunftsdetails sowie Unterschriften der verantwortlichen Offiziere gehören ebenfalls zum Inhalt.

Bedeutung und Praxis: Das Logbuch dient als offizielles Dokument und kann als Beweisgrund in Untersuchungen bei Unfällen, Hafenkontrollen oder Versicherungsfällen herangezogen werden. Es unterstützt die Revisions- und Archivierung der Reisegeschichte und bildet eine zentrale Informationsquelle für Hafenbehörden, Reeder und Versicherungsgesellschaften. Historisch wie auch in der modernen Praxis bleibt die Führung von Seeschiffslogbüchern ein zentraler Bestandteil der Schiffsführung.