Sedimentströme

Sedimentströme bezeichnet den Transport von Sedimentpartikeln durch ein strömendes Fluid, meist Wasser. Partikel können unterschiedlich transportiert werden: als Bettströme (Bed Load) rollen oder springen grobe Partikel am Sedimentbett; als suspendierte Ströme (Suspended Load) bleiben feinere Partikel in der Strömung; in vielen Fällen fließen auch gelöste Stoffe mit. In marinen Systemen treten zusätzlich Turbiditätströme auf, bei denen dichte, turbulente Strömungen suspendierte Feinpartikel über weite Strecken transportieren.

Wichtige Einflussfaktoren sind Abflussmenge und Fließgeschwindigkeit, Bodenreibung, Körnung des Sediments, Sedimentvorrat und Turbulenz. Das Zusammenspiel bestimmt, welche Sedimentfraktionen transportiert werden, wie weit sie wandern und wie schnell Ablagerungen entstehen. Sedimentströme prägen die Geomorphologie: Flussbetten, Schluchten, Deltas, Küstenablagerungen und Sedimenthaushalte in Seen, Speichern und Meeren.

In der Praxis werden Sedimentströme durch Messungen von Fließgeschwindigkeit, Sedimentkonzentration und Partikelgrößenverteilung untersucht; Modelle schätzen Transportmengen und Ablagerungsmuster. Das Verständnis ist wichtig für Hochwasservorhersage, Flussbau, Küsteningenieurwesen und die Beurteilung von Georisiken wie Turbiditätströmen in Tiefseegebieten.