Schubladensystemen

Schubladensysteme umfassen die technischen Bausteine, die das Öffnen, Ausfahren und Abstützen von Schubladen in Möbeln und Einbauten ermöglichen. Sie beziehen sich auf Beschläge, Führungen und die Verbindung zur Front sowie zum Korpus und enthalten meist Schubladenseiten, Auszugsschienen und Dämpfungseinheiten.

Die Führungsarten unterscheiden sich durch Aufbau und Laufprinzip. Kugel- bzw. Kugellager-Führungen verwenden zylindrische Rollenpaare zur Führung und ermöglichen oft einen Vollauszug, bei dem die gesamte Schublade sichtbar ist. Gleitschienen arbeiten ohne sichtbare Lager und sind in einfacheren oder kostengünstigen Anwendungen verbreitet. Unterflurführungen können Schubladen vom Innenraum aus sichtbar machen; Rahmenführungen koordinieren Front, Korpus und Schublade.

Viele Systeme bieten zusätzliche Funktionen wie Soft-Close oder Soft-Open, die eine geräusch- und stoßarme Bedienung ermöglichen. Dämpfungselemente (mechanische oder hydraulische) verhindern lautes Zuschlagen. Die Tragkraft variiert je nach System und wird in der Regel pro Paar angegeben; typischerweise liegen Werte im Bereich von 20 bis 60 kg, schwere Systeme reichen darüber.

Schubladensysteme finden Anwendung in Küchen, Bad, Büro- und Wohnmöbeln, aber auch in Schränken für Werkstatt oder Logistik. Die Auswahl richtet sich nach Anforderungen an Belastung, Auszugslänge, Breite, Montageoptionen und gewünschter Ästhetik (ob mit sichtbaren Griffen oder Push-to-Open).

Bei der Planung ist auf korrekte Maße, präzise Montage und geeignete Materialien zu achten. Hersteller geben in Produktdaten oft Auszugslänge, Einbaumaße, Tragfähigkeit, Vollauszug oder Teilauszug sowie Zusatzfunktionen an. Moderne Systeme verbinden Haltbarkeit, Leichtgängigkeit und Lärmschutz in einem kompakten Bauteil.

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