Schmierungspfade

Schmierungspfade bezeichnet die Wege, über die Schmierstoffe zu Reibungspartnern gelangen, verteilt und dort aufrechterhalten werden. Sie sind ein zentrales Konzept in der Tribologie und beeinflussen Schmierfilmbildung, Reibung, Verschleiß und die Temperaturverteilung in tribologischen Systemen.

Schmierungspfade können aktiver Natur sein, etwa durch Schmierölpumpen, Druckleitungen, Düsen und Kanäle, oder passiver Natur, durch Kapillar- oder Diffusionswege, Porenstrukturen in Werkstoffen oder Oberflächengeometrien. Zusammen mit dem Schmierkreis aus Ventilen, Reservoir, Filtration und Speichermedien bestimmen sie, wie der Schmierstoff zum Kontakt gelangt und dort erhalten bleibt.

In Anwendungen kommen Schmierungspfade in Lagern, Getrieben, Kolbenmaschinen, Zahnrädern und Gleitflächen zum Einsatz. Die Anordnung der Pfade beeinflusst, wo der Schmierfilm entsteht, wie gleichmäßig er sich verteilt und wie zuverlässig Nachschub erfolgt. Ungleichmäßige Schmierung kann zu lokalen Temperaturspitzen, erhöhtem Verschleiß oder Vorzeitigkeiten führen.

Analyse und Optimierung erfolgen durch Durchflussberechnungen, Strömungssimulationen (z. B. CFD), tribologische Tests sowie Messungen der Ölfilmstärke. Designaspekte umfassen die Platzierung von Ölkanälen, Dimensionierung der Schmierwege, Wahl von Schmierstoffen und Wartungsstrategien, um eine robuste und gleichmäßige Schmierung sicherzustellen.

Schmierungspfade unterscheiden sich von allgemeinen Schmier-systemen. Sie sind ein integraler Bestandteil des Schmierdesigns und der praktischen Umsetzung der Schmierung, wobei ihr Charakter von Betriebssituation, Materialität und Wartung abhängt.