Scharfstellung

Scharfstellung, auch Schärfstellung genannt, bezeichnet in der Fotografie und Optik den Prozess und das Ergebnis, bei dem ein Objekt durch Anpassung eines Linsensystems so auf die Bildebene gebracht wird, dass es möglichst scharf abgebildet erscheint. Ziel ist es, die plane der größten Schärfe auf das Motiv zu legen, damit feine Details deutlich sichtbar sind. Der Begriff wird oft synonym mit dem Einstellen des Fokus verwendet.

In Kamerasystemen erfolgt die Scharfstellung manuell oder automatisiert. Beim manuellen Fokus dreht der Fotograf den Fokusring, bis Kanten und Muster als scharf wahrgenommen werden. Beim Autofokus steuert das System anhand von Motivdistanz Sensoren oder Kontrastsignale und richtet das Objektiv entsprechend aus. In Live-View-Ansichten lässt sich die Schärfe oft durch Vergrößerung der Bildausschnittsregion prüfen. Hilfsmittel wie Focus Peaking, Vergrößerung der Darstellung oder Hilfslinien unterstützen eine präzise Fokussierung.

Wesentliche Einflussfaktoren sind Abstand zum Motiv, Brennweite und Blendenöffnung. Je größer die Blende (kleinere Blendenzahl), desto geringer die Tiefenschärfe; je länger die Brennweite, desto weniger Tiefenschärfe. Die Tiefenschärfe beschreibt den Bereich, der als ausreichend scharf wahrgenommen wird. Techniken wie die Bestimmung der Hyperfokaldistanz, Vorfokussieren oder der Einsatz von Tilt-Shift-Optiken können helfen, die gewünschte Schärfe über größere Entfernungen hinweg zu kontrollieren.

Fehlfokussierung kann auftreten (Backfokus, Frontfokus) und ist besonders bei Autofokus-Systemen relevant. Objektiv- oder Kamerakalibrierungen (Micro-Adjustments) können nötig sein, um Abweichungen zu korrigieren und konsistente Schärfe zu gewährleisten.