Schallköpfe

Schallköpfe bezeichnet in der Audiotechnik die transduktiven Bauteile, die in Magnetaufzeichnungssystemen wie Tonband- oder Videobandgeräten sowie in bestimmten magnetoelektrischen Sensoren für die Aufnahme oder Wiedergabe von Audiosignalen zuständig sind. Es gibt Aufnahmeköpfe und Wiedergabeköpfe; manche Bauformen verwenden kombinierte Köpfe, die beides ermöglichen.

Aufnahmeköpfe erzeugen durch eine geordnete Magnetisierung des Mediums eine magnetische Feldführung, die beim Durchlaufen durch den Kopf aufgezeichnet wird. Wiedergabeköpfe erkennen die magnetischen Flussänderungen, die durch das Medium verursacht werden, und wandeln sie in elektrische Signale um. Typischerweise bestehen Köpfe aus einem ferromagnetischen Kern mit einer feinen magnetischen Lücke und einer Wicklung, wobei der Spaltwinkel (Azimuth) eine Rolle für die Klangqualität spielt. Die Geometrie, Materialwahl und Anordnung der Köpfe bestimmen Frequenzgang, Trägerempfindlichkeit und Crosstalk.

Die Qualität der Wiedergabe hängt von der Kopfgeometrie, dem Material, der Abstimmungebung (Azimuth) und dem genauen Abstand zum Medium ab. Verschleiß durch Abnutzung von Bandoberfläche oder Kopf kann zu Verzerrungen, vermindertem Frequenzumfang oder Störsignalen führen. Reinigung und gelegentliche Demagnetisierung (Entmagnetisierung) helfen, Zerrungen zu minimieren, während fachgerechter Kopfabgleich besonders im professionellen Einsatz wichtig ist.

Historisch entstanden Schallköpfe mit der Entwicklung der Magnetbandspeicherung in den 1930er bis 1950er Jahren und wurden zu zentralen Bauteilen in Tonbandgeräten, Kassettenrekordern und später in Videogeräten. Auch in modernen digitalen Systemen behält der Begriff seine fachliche Bedeutung als Bezeichnung der transduktiven Köpfe für Aufnahme und Wiedergabe.