Sättigungswert

Sättigungswert bezeichnet in der Wissenschaft den Grenzwert, an dem ein System seinen Sättigungszustand erreicht. Es beschreibt den Wert, bei dem weitere Zunahmen des Eingangs zu keiner oder nur noch minimalen Änderungen des Outputs führen. Der Begriff wird kontextabhängig verwendet, wobei der numerische Wert je nach Messgröße, Einheiten und Temperatur variiert.

In der Chemie wird der Sättigungswert oft als Löslichkeitsgrenze einer Lösung verstanden. Bei einer bestimmten Temperatur ist die Menge eines gelösten Stoffs, die sich maximal lösen kann, der Sättigungswert. Überschreitet die Konzentration diesen Wert, lagern sich Stoffe aus (Ausfällung). Der Begriff wird auch im Zusammenhang mit der Löslichkeitsbestimmung und dem Löslichkeitsprodukt (K_sp) verwendet.

In der Farbdarstellung spricht man von Sättigung als Intensität der Farbe. In Modellen wie HSV oder HSL wird der Sättigungswert S zwischen 0 und 1 (oder 0 bis 100 %) angegeben. Ein Wert von 0 bedeutet eine unsättigte, graue Farbe; höhere Werte liefern lebendigere, reinere Farben. Der Sättigungswert ist unabhängig von Helligkeit.

In der Elektronik und Sensorik beschreibt der Sättigungswert die Grenze, ab der eine Komponente nicht mehr linear reagiert. Beispielsweise bei Verstärkern oder Fotodetektoren reicht eine zunehmende Eingangsgröße nicht mehr zu einer proportionalen Ausgangsgröße. Der Sättigungswert markiert das obere Ausgabeland, und Überschreitung führt zu Clipping oder Nichtlinearität.

Der genaue Sättigungswert hängt von Umweltbedingungen und Systemparametern ab und wird in der jeweiligen Dokumentation oder Kalibrierung angegeben. Er dient der Bestimmung des Betriebsraums und der Interpretation von Messergebnissen.