Rundgewinden

Rundgewinde bezeichnet eine Form eines Schrauben- oder Gewindesystems, bei dem das Gewindeprofil auf der Mantelfläche eines zylindrischen Körpers verläuft und eine annähernd runde Profilkontur besitzt. Im Gegensatz zu konischen oder trapezförmigen Gewinden wird beim Rundgewinde die Mantelfläche durch eine kreisrunde Faserführung getragen. Die Gewindesteigung und der Nenndurchmesser bestimmen die Zuordnung, und das Gewinde kann rechts- oder linksgängig ausgeführt sein.

Die Geometrie eines Rundgewindes zeichnet sich durch eine gleichmäßige, ringförmige Gewindeführung um den Zylinder aus. Das Profil ist so gestaltet, dass die Gewindespuren exakt um den Durchmesser angeordnet sind, wodurch sich Kräfte über eine runde Mantelfläche verteilen. Die Abmessungen folgen im Wesentlichen dem Nenndurchmesser, der Steigung und der Profilhöhe; Prüf- und Toleranzanforderungen unterscheiden sich je nach Anwendung von gängigen V- oder Rechteckgewinden.

Herstellung und Werkstoffe erfolgen in der Regel durch Drehen, Fräsen oder Schleifen, teilweise auch durch Rollen, um Festigkeit und Oberflächenqualität zu erhöhen. Rundgewinde können sowohl als einfache Außen- als auch als Innengewinde ausgebildet sein. Aufgrund ihrer runden Profilkontur bieten sie glatte Oberflächen und geringen Reibungswiderstand bei bestimmten Kombinationspartnern, sind aber in modernen Konstruktionen weniger verbreitet als konische oder trapezförmige Gewinde.

Typische Anwendungen finden sich in Spezialmaschinen, Mess- und Feinmechanik sowie in historischen oder randständigen Bauformen, wo eine zylindrische, gleichmäßige Führung gewünscht wird. Rundgewinde gelten heute als Nischenlösung, die für bestimmte Montage- und Führungsaufgaben eine passende Alternative darstellen.

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