Rumpfgerüst

Rumpfgerüst bezeichnet im Schiffbau den temporären Rahmen, der während der Bau- oder Instandsetzungsarbeiten am Rumpf eines Schiffes aufgebaut wird. Es dient der Formgebung und Stabilisierung des Rumpfs und fungiert als Referenzsystem für die Ausrichtung von Spanten, Längsträgern und Decksbalken sowie für das Anbringen von Planken oder Platten.

Zweck und Funktion: Das Gerüst sorgt für Formtreue der Rumpfform, hält während des Zusammenbaus die Spannungen in der richtigen Relation und ermöglicht das sichere Befestigen der äußeren Hülle. Sobald der Rumpf vollständig beplankt oder verschraubt ist, wird das Rumpfgerüst in der Regel entfernt, wobei verbleibende Elemente als innere Struktur fortbestehen können.

Ausführung und Bauweise: Rumpfgerüste können aus Holz oder Stahl gefertigt sein. Sie werden normalerweise auf dem Kiel gelegt und mit verstellbaren Ständern, Spantenrahmen und Quer- bzw. Längsträgern aufgebaut. Typische Bauteile umfassen den Kiel, Spanten (Querrahmen), Längsträger (Stringer) und Decksbalken; je nach Bauweise erfolgt die Montage schrittweise in Abschnitten oder Stationen, um die Linie des Rumpfes fair zu halten.

Anwendung und Geschichte: In der traditionellen Holzschiffbaukunst war das Rumpfgerüst ein zentraler Bestandteil des Bauprozesses. In modernen Werften wird es oft durch fest installierte Jigs, vorgefertigte Spantenmodule oder Stahlgerüste ersetzt, bleibt aber als Begriff für den temporären Hilfsrahmen erhalten.

Siehe auch: Schiffbau, Spanten, Gerüst, Jigs.