Raumdruck

Raumdruck bezeichnet den Luftdruck in einem Raum relativ zu einem Referenzraum oder zur Umgebung. In der Gebäudetechnik wird häufig der Differenzdruck Δp zwischen zwei Räumen gemessen. Raumdruck wird üblicherweise in Pascal (Pa) angegeben. Positiver Raumdruck bedeutet, dass der Raum einen höheren Druck als der Referenzraum hat; negativer Raumdruck bedeutet, dass er niedriger ist. Raumdruck ist ein lokales Phänomen, das sich durch Türöffnungen, Luftwechsel und andere Störungen kurzfristig ändern kann.

Die Kontrolle des Raumdruck erfolgt über Lüftungs- und Klimasysteme, die Zuluft- und Abluftvolumenströme steuern. Differenzdruck wird durch Sensoren gemessen und von Reglern an Ventilen, Drosseln oder Luftkanälen ausgeführt. Räume mit positivem Druck schützen benachbarte Bereiche vor dem Eintritt kontaminierter Luft, z. B. in Reinräumen oder Operationssälen. Räume mit negativem Druck helfen, sensible Bereiche vor Ausbreitung kontaminierter Luft zu schützen, z. B. in Isolationszimmern oder infection-control-Bereichen.

Wichtige gestalterische Aspekte sind Luftdichtheit, Türdichtungen, Luftwechselraten sowie die Stabilität des Drucks. Häufige Druckschwankungen entstehen durch häufiges Öffnen von Türen oder durch ungleichmäßige Belüftung. Daher sind regelmäßige Messungen und Wartung der Druckregelung essenziell. Raumdruck wird häufig in Zusammenhang mit anderen Hygienekonzepten gesehen und kann je nach Einsatzfall unterschiedlich definiert und normiert sein, etwa in Bezug auf Reinheitsklassen oder Isolationsstandards.

In der Praxis wird Raumdruck als Baustein der Raumqualität verstanden und zusammen mit Temperatur, Feuchte und Luftqualität bewertet.