Rückkopplungsverzögerungen

Rückkopplung, auch Feedback genannt, bezeichnet den Prozess, bei dem ein Teil der Ausgabe eines Systems wieder in dessen Eingabe zurückgeführt wird, um die weitere Entwicklung zu beeinflussen. Grundsätzlich unterscheidet man negative Rückkopplung, die Abweichungen vom gewünschten Zustand reduziert und so Stabilität fördert, von positiver Rückkopplung, die Abweichungen verstärken und Musterbildung oder Instabilität verursachen kann. Rückkopplung tritt in technischen Systemen, biologischen Regelkreisen und sozialen Prozessen auf und dient oft der Fehlerkorrektur, Selbstregulation oder Anpassung an Umweltbedingungen.

In der Technik und Regelungstechnik werden Rückkopplungsschleifen genutzt, um Systeme exakt zu steuern. Feedback definiert Verstärkungsfaktoren und beeinflusst die Stabilität eines Systems durch seine Reaktionscharakteristik. Im Elektronikbereich helfen Rückkopplungsschaltungen, Verstärker zu stabilisieren, Rauschen zu reduzieren oder Frequenzen zu formen; in der Leittechnik ermöglichen closed-loop Systeme präzise Positionierung, Temperaturregelung oder Prozesssteuerung.

In der Biologie regulieren Rückkopplungsschleifen Funktionen wie Temperatur, Blutzucker oder Hormone durch negative Rückkopplungen zwischen Hypothalamus, Hypophyse und Zielorganen. Positive Rückkopplung findet sich bei Prozessen wie der Blutstillung oder der Geburt, wo bestimmte Abläufe sich selbst verstärken, bis ein bestimmter Endzustand erreicht ist. In sozialen Systemen entstehen Rückkopplungseffekte durch Rückmeldungen von Beobachtern, Normen oder Märkten, die das Verhalten von Individuen oder Organisationen beeinflussen.