PrädentinAbsonderung

Predentinabsonderung bezeichnet den Prozess, bei dem Odontoblasten während der Dentinbildung eine unmineralisierte organische Dentinmatrix, das Predentin, in Richtung Pulpa absondern. Predentin dient als Vorstufe der Dentinmatrix und wird später mineralisiert. Es besteht überwiegend aus Kollagen Typ I sowie Nicht-Kollagenen Proteinen wie DSPP (Dentin-Sialophosphoprotein) und seinen Spaltprodukten DSP und DPP, DMP1, Osteopontin sowie weiteren Proteoglykanen und Wasser.

Die Absonderung erfolgt über Tomes-Fortsätze, zelluläre Ausläufer der Odontoblasten, die in das Predentin hineinragen und dort das Matrixgefüge aufbauen. Die Produktion ist zeitlich und räumlich koordiniert und findet hauptsächlich in der Entwicklungsphase des Zahns statt, wobei zunächst eine dünne, noch unmineralisierte Predentin-Schicht entsteht.

Die Mineralisierung beginnt an der Predentin-Dentin-Grenze. Hydroxylapatitkristalle wachsen von dieser Front aus und bilden Manteldentin; fortschreitend wird das Predentin mineralisiert und in Dentin überführt. Im ausgebildeten Zahn ist Predentin in der Regel nicht mehr als eigenständige Schicht vorhanden; der Begriff wird vor allem in der Entwicklungsbiologie und histologischen Beschreibung verwendet.

Bedeutung und Relevanz liegen in der Initiierung der Dentinbildung sowie der Strukturgebung der Dentinmatrix. Störungen in der Predentinabsonderung oder in der anschließenden Mineralisierung können die Dentinqualität beeinflussen und mit dentinhistologischen Anomalien einhergehen.