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Protozoen

Protozoen sind eine historisch verwendete Bezeichnung für eine vielfältige Gruppe meist einzelliger, eukaryotischer Organismen. Sie ernähren sich in der Regel heterotroph, manche sind mixotroph, und die Mehrheit besitzt keine starre Zellwand. Größe und Form variieren stark, von wenigen Mikrometern bis zu einigen Hundert Mikrometern. Protozoen bewohnen eine breite Palette von Lebensräumen, darunter Süß- und Salzwasser, Böden, Sedimente und die Körper anderer Organismen. Als Räuber von Mikroorganismen und als Bestandteile vieler Mikrobiom- bzw. Nahrungsnetze spielen sie eine zentrale Rolle in vielen Ökosystemen.

Bewegungsformen bilden übliche Einteilungen: Amoeboidie mit Pseudopodien; Flagellaten mit Geißeln; Ciliaten mit Cilien; Sporozoen, die sich

Ökologische und medizinische Bedeutung: Protozoen beeinflussen Mikrobenpopulationen, nehmen Nährstoffe auf und dienen in vielen Systemen als

meist
nicht
aktiv
fortbewegen.
In
der
modernen
Systematik
bilden
Protozoen
jedoch
keine
monophyletische
Gruppe,
sondern
umfassen
mehrere
distinkte
Linien
innerhalb
der
Eukaryoten.
Beispiele
sind
Amoebozoa
(Amoeben),
Ciliata
(z.
B.
Paramecium),
Flagellata
(z.
B.
Trypanosoma,
Giardia)
und
Apicomplexa
(z.
B.
Plasmodium).
Die
Fortpflanzung
erfolgt
überwiegend
asexuell
durch
Teilung;
viele
Protozoen
weisen
zusätzlich
sexuelle
Stadien
oder
komplexe
Lebenszyklen
auf.
Nahrung
oder
Grenzlinie
in
Stoffkreisläufen.
Einige
Arten
sind
Parasiten
oder
Krankheitserreger,
darunter
Plasmodium
(Malaria),
Trypanosoma
(Schlafkrankheit),
Giardia
und
Entamoeba
(Dysenterie).
Modellorganismen
wie
Paramecium
oder
Tetrahymena
haben
zur
Grundlagenforschung
beigetragen.
Durch
molekulare
phylogenetische
Studien
wurde
der
Protozoen-Begriff
verfeinert,
auf
einzelne,
evolutionär
verwandte
Linien
aufgeteilt,
statt
als
eine
einzige
Gruppe
gesehen
zu
werden.