Polyurethanharz

Polyurethanharz bezeichnet eine Gruppe von duroplastischen Harzen, die durch die Reaktion von Polyolen mit Polyisocyanaten entsteht. Je nach Formulierung liegen sie als zwei-Komponenten-Systeme (2K-PUR) vor, bei denen Polyol- und Isocyanat-Komponenten separat gemischt werden, oder als ein-Komponenten-Systeme, die durch Feuchtigkeit aus der Luft aushärten. In 2K-Systemen führt die Vernetzung der Moleküle zu einem festen, belastbaren Material; einteilige Systeme härten nach Kontakt mit Feuchtigkeit aus.

Eigenschaften und Leistungsmerkmale variieren stark mit der Formulierung. Polyurethanharze bieten eine breite Bandbreite an Härte und Elastizität, gute Haftung auf vielen Untergründen, hohe Zug- und Druckfestigkeit sowie gute chemische Beständigkeit. Klarharze werden häufig in der Kunst-, Schmuck- und Beschichtungsanwendung eingesetzt, während flexible oder hochfeste Formulierungen als Klebstoffe, Dichtstoffe oder Potting-Harze in der Elektronik dienen. Die UV-Stabilität ist abhängig von Additiven; ungeschützte Harze können vergilben oder spröde werden, weshalb UV-Stabilisatoren eingesetzt werden.

Anwendungen reichen von Beschichtungen (Holz, Beton, Metall) über Klebstoffe und Dichtstoffe bis hin zu Gießharzen und Potting-Materialien für Elektronikbauteile. PUR-Harze finden auch in der Kunststoff- und Automobilindustrie sowie im Kunsthandwerk Verwendung, dort wo hohe Festigkeit, Haftung und Formstabilität gefordert sind.

Sicherheit: Die Herstellung und Verarbeitung erfolgt oft unter Verwendung von Isocyanaten, die Hautreizungen, Atemwegsbeschwerden und Sensibilisierung verursachen können. Gute Belüftung, geeignete Schutzausrüstung und Beachtung der Sicherheitsdatenblätter sind erforderlich.