Platinmetallen

Platinmetalle, auch Platinmetallgruppe oder Platinmetalle (PGMs) genannt, umfassen die sechs Elemente Platin (Pt), Palladium (Pd), Rhodium (Rh), Ruthenium (Ru), Iridium (Ir) und Osmium (Os). Sie zeichnen sich durch hohe Dichte, sehr hohe Schmelzpunkte und eine ausgeprägte chemische Beständigkeit aus. Ihre Inertheit gegenüber vielen Chemikalien macht sie in industriellen Anwendungen besonders wertvoll.

Vorkommen: PGMs kommen selten in reinen Vorkommen vor, treten meist zusammen mit Nickel- und Kupfererzen auf. Die Hauptförderregion ist der Bushveld-Komplex in Südafrika; weitere bedeutende Produzenten sind Russland, Kanada, Simbabwe, Indonesien und die USA.

Gewinnung: Die Metalle werden überwiegend als Begleitstoffe bei der Gewinnung von Nickel und Kupfer gewonnen. Das Rohmaterial wird angereichert, aufgeschlossen und anschließend raffiniert. Die Trennung der PGMs erfolgt durch chemische Prozesse sowie elektrochemische Verfahren, oft unter Einsatz von Chlorierung und Königswasser (aqua regia).

Anwendungen: Als Katalysatoren spielen Pt, Pd und Rh eine zentrale Rolle in Abgaskatalysatoren, der Petrochemie und der Chemikalienherstellung. Pt und Ir werden außerdem in der Elektronik, der Schmuckherstellung und in medizinischen Geräten verwendet. Ruthenium, Osmium und weitere PGMs finden Nischenanwendungen in spezialisierten Legierungen, Kontakten und Beschichtungen.

Wirtschaftliche Bedeutung: PGMs sind knapp, teuer und stark geopolitisch beeinflusst. Preise entwickeln sich volatil je nach Nachfrage, Angebot und Recyclingquote. Ein bedeutender Teil des Bedarfs wird durch Recycling von Altprodukten und Katalysatoren gedeckt; China, Südafrika und Russland spielen dabei eine wichtige Rolle in der Lieferkette.

---