Papierpräg

Papierpräg, auch Prägung genannt, ist ein Relieff-Verfahren der Drucktechnik, das durch das Eindrücken einer Matrize in die Papieroberfläche eine erhabene Prägung erzeugt. Je nach Ausführung bleibt die Prägung sichtbar oder tastbar, meist ohne Farbanstrich.

Bei der Prägung arbeiten zwei Teile zusammen: eine Prägeform (Matrize) und ein Gegenstempel. Das Papier wird zwischen beide Teile gelegt und durch eine Presse gepresst. Das Ergebnis ist eine dreidimensionale Struktur auf der Vorderseite; auf der Rückseite entsteht eine entsprechende Eindellung, je nach Technik.

Man unterscheidet Blindprägung (ohne Farb- oder Folienfinish), Heißprägung (mit erhitzter Prägeform) sowie Kaltprägung (ohne Hitze). In der Heißprägung lässt sich zudem eine Folie aufbringen, um Metall- oder Farb-Effekte zu erzielen (Hot-Foil-Embossing).

Substrat und Design beeinflussen die Prägung maßgeblich. Glatte, dicke Papiere eignen sich gut für tiefere Prägungen; dünne oder stark strukturierte Papiere liefern flachere Effekte. Typische Grammaturen reichen von leichterm bis schweren Papierqualitäten; für feine Linien sind feine Substrate vorteilhaft, während großformatige Anwendungen oft dickere Papiere verwenden.

Anwendungen finden sich in der Verlags- und Werbedruckerei, im Design sowie bei Briefpapier, Visitenkarten, Buchumschlägen und Luxusverpackungen. Historisch stammt die Prägung aus der Buchbinderei und Manuskriptverzierung; im 19. und 20. Jahrhundert wurde sie industriell verbreitet und bleibt ein markantes Stilmittel im Premiumbereich.

Pflege und Haltbarkeit: Prägungen sind robust, können aber durch Feuchtigkeit, Abrieb oder unsachgemäße Lagerung beeinträchtigt werden. Schutzbeschichtungen oder Laminierungen erhöhen die Lebensdauer, verringern jedoch oft die fühlbare Wirkung.