PIRPURDämmstoffen

PIRPURDämmstoffen sind Dämmstoffe aus Polyisocyanurat (PIR), einem harten Schaumstoff, der durch die Reaktion von Isocyanaten mit Polyolen entsteht. Sie gehören zur Gruppe der PUR/PIR-Dämmstoffe und zeichnen sich durch eine höhere Wärmebeständigkeit sowie bessere Wärmeleistung pro Dicke aus als herkömmliches PUR. Typisch liegen PIR-Dämmstoffe als Platten vor, oft mit einer Verkleidung aus Aluminiumfolie, Papier oder Kunststoff.

Sie besitzen eine überwiegend geschlossenzellige Struktur, was geringe Wasseraufnahme und gute Formstabilität zur Folge hat. Zu den wesentlichen Eigenschaften gehören eine geringe Wärmeleitfähigkeit (typisch k-Wert etwa 0,023–0,028 W/mK), hohe Druckfestigkeit und eine gute Dimensionsstabilität. Das Brandverhalten von PIR-Produkten variiert je nach Zusatzstoffen und Bauform; PIR ist brennbar, daher erfolgt der Einsatz in Gebäuden regelmäßig in Verbindung mit Brandschutzmaßnahmen oder geeigneten Abdeckungen. Viele Produkte erfüllen zudem bestimmte Brandschutzklassifizierungen gemäß EN 13501-1.

Anwendungen finden PIRPURDämmstoffen vor allem in der Wärme- und Schalldämmung von Gebäudefassaden, Dächern, Geschossdecken, Kellern und in der Dämmung von Rohrleitungen sowie in der Industrie. Sie eignen sich sowohl für Neubau- als auch für Sanierungsprojekte und werden je nach Anforderung als Platten, Fassadenbekleidungen oder Beschichtungen eingesetzt.

Verarbeitung und Sicherheit umfassen Zuschneiden, Verkleben oder Verschrauben der Platten. Beim Bearbeiten können Isocyanate freigesetzt werden, daher sind Belüftung und geeignete Schutzmaßnahmen für Arbeitskräfte erforderlich.

Umweltaspekte betreffen den fossilen Rohstoffanteil, den energieintensiven Herstellungsprozess sowie den Einsatz von Blasmitteln. Moderne PIR-Produkte setzen Blasmittel mit geringem Treibhauspotenzial ein; Recyclingmöglichkeiten existieren, sind aber oft produktspezifisch begrenzt.