OpenLoopVerhalten

OpenLoopVerhalten bezeichnet das Verhalten eines Systems, das von einer Open-Loop-Steuerung bestimmt wird, bei der der Eingang fest vorgegeben wird und keine Rückkopplung des Ausgangs erfolgt. Die Reaktion des Systems ergibt sich unmittelbar aus dem Eingang sowie den dynamischen Eigenschaften des Systems (oft beschrieben durch eine Übertragungsfunktion G(s) oder ein Modell). Da kein Feedback vorhanden ist, enthält OpenLoopVerhalten keine automatische Korrektur für Störungen, Parameterabweichungen oder Umweltbedingungen, was es anfälliger für Abweichungen macht.

Im Gegensatz zum Closed-Loop-Verhalten, das durch Rückkopplung Abweichungen vom Zielwert kompensiert, kann OpenLoopVerhalten einfach, kostengünstig und schnell sein, insbesondere wenn die Dynamik gut bekannt, stabil und wenig störanfällig ist. Es bietet Vorteile in Anwendungen mit fixen Abläufen, geringer Latenz und geringem Implementierungsaufwand, ist aber weniger robust gegenüber Störungen und Modellunterschieden.

Anwendungsbeispiele umfassen fest programmierte Abläufe, einfache Dosierprozesse, timer- oder vibrationsgesteuerte Maschinen sowie Lehr- und Forschungsaufbauten, bei denen eine präzise Rückmeldung weder praktikabel noch erforderlich ist. In der Praxis kommt OpenLoopVerhalten oft dort zum Einsatz, wo Störungen minimal eingeschätzt werden oder Kalibrierungen ausreichend stabile Ergebnisse liefern.

Die Analyse dieses Verhaltens erfolgt über die Untersuchung der offenen Übertragungsfunktion, Schritt- oder Impulsantworten sowie Systemidentifikation, um das Modell zu bestimmen und die Vorhersage der Output-Werte zu ermöglichen. Gegebenenfalls werden Kalibrierungen oder Feedforward-Strategien ergänzt, um gezielte Vorhersagbarkeit trotz begrenzter Rückkopplung zu erreichen.