NullsubjektParameter

Der NullsubjektParameter bezeichnet in der generativen Grammatik ein theoretisches Merkmal der Satzstruktur, das festlegt, ob finite Hauptsätze ein Nullsubjekt enthalten dürfen oder ob ein explizites Subjekt erforderlich ist. Im Modell der Prinzipien- und Parameter-Theorie wird Sprachvariation durch unterschiedliche Parameterwerte erklärt. Bei einem Wert des NullsubjektParameters von pro-drop kann das Subjekt in finite Sätzen weggelassen werden, da Subjektinformation durch die Verbform ausgedrückt wird.

Sprachen mit Nullsubjekt/Pro-Drop ermöglichen das Weglassen des Subjekts in finite Sätzen, weil Person und Numerus im Verb markiert sind. Typische Beispiele sind Spanisch, Italienisch, Portugiesisch und Finnisch. In Sätzen wie hablo español (“ich spreche Spanisch”) wird das Subjektpronomen oft ausgelassen, weil die Verbform die Subjektdaten trägt. In Sprachen mit dem Gegenwert „kein Nullsubjekt“ muss das Subjekt in finite Sätzen explizit erscheinen, etwa im Englischen: I speak English, oder im Standardfranzösischen: Je parle français.

Der NullsubjektParameter dient als Erklärungsinstrument für sprachliche Typologie und Variation und wird auch in Diskussionen zur frühkindlichen Sprachentwicklung verwendet, da Kinder in pro-drop-Sprachen Subjekt-Elision früh übernehmen. Gleichzeitig gibt es Debatten darüber, ob Nullsubjektphänomene auch durch andere Merkmale der Syntax erklärt werden können, sodass der Parameter nicht immer als eigenständiges, notwendiges Kausalprinzip gelten muss. Ungeachtet dessen bleibt der NullsubjektParameter ein zentrales Konzept zur Beschreibung, warum manche Sprachen Subjekte auslassen und andere nicht.