Niederschlagsdauer

Niederschlagsdauer ist die zeitliche Ausdehnung eines Niederschlagsereignisses. Sie bezeichnet den Zeitraum, während dem tatsächlich Niederschlag fällt, unabhängig von der insgesamt fallenden Menge oder der durchschnittlichen Intensität. Ein Ereignis kann nur wenige Minuten dauern, typischerweise bei konvektiven Gewittern, oder mehrere Stunden andauern, etwa bei langanhaltenden Schlechtwetterlagen.

Die Dauer wird aus Beobachtungsdaten abgeleitet, etwa aus Regenmessern (Tipping-Bucket, registrierte Niederschlagsmenge) oder aus Radar- bzw. Satellitendaten. Oft wird zusätzlich die mittlere Intensität über die Dauer angegeben. Die Definition von Start und Ende eines Niederschlagsereignisses hängt vom verwendeten Messsystem und von Schwellenwerten ab, die je nach Anwendung variieren können.

Bedeutung und Anwendungen: Die Niederschlagsdauer beeinflusst maßgeblich das hydrologische Verhalten eines Gebiets, insbesondere Abfluss, Infiltration und Bodenfeuchtigkeit. In der Entwässerungsplanung spielen Dauer-Intensität-Kurven (IDF-Kurven) eine zentrale Rolle, da sie das Verhältnis von Dauer, Intensität und Häufigkeit des Niederschlags charakterisieren und so Überschwemmungen sowie Erosionsrisiken modellieren helfen.

Variabilität: Die typische Dauer hängt vom Wettertyp und der Region ab. Kurze Dauern von wenigen Minuten treten häufig bei Gewittern auf, während langanhaltende, schichtartige Niederschläge Stunden dauern können. Klimatologische Veränderungen können auch die Häufigkeit und Verteilung der Dauern beeinflussen, was Auswirkungen auf Wasserressourcenmanagement und Schlagregenschutz hat.