Nassabscheidung

Nassabscheidung, auch als Nassabscheidung durch Sedimentation bezeichnet, ist ein Trennverfahren, bei dem Feststoffe aus einer Flüssigkeit durch Absetzen in einem Suspension getrennt werden. Das Absetzen erfolgt unter Gravitation oder mit äußeren Zentrifugalkräften; zentrale Einflussgrößen sind der Dichteunterschied zwischen Feststoff und Flüssigkeit, die Partikelgröße und -form sowie die Viskosität der Flüssigkeit.

Prinzipiell beruhigt sich die Feststoffphase im Verlauf der Zeit am Boden des Behälters, während die klarere Flüssigkeit überläuft. Typische Ausrüstung umfasst Klärbecken, Sedimentationstanks und Dickschlammbecken. Zur Steigerung der Absetzleistung kommen auch Lamellenklärer (mit geneigten Platten) sowie Zentrifugen oder Hydrozyklone zum Einsatz. Vor dem Absetzen können Flockungsmittel oder Koagulantien eingesetzt werden, um Partikel zu größeren Aggregaten zu verbinden und die Reibung im Suspension zu verringern.

Anwendungen finden sich in der Abwasserreinigung, der Aufbereitung industrieller Prozessabwässer sowie in der Mineralverarbeitung zur Eindickung und Trennung von Erz- bzw. Ganggestein. Weitere Einsatzfelder sind die Papier- und Zellstoffindustrie sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, wo Nassabscheidung zur Klärung oder Vorstufenkonzentration dient.

Vorteile der Nassabscheidung sind ihre relative Einfachheit, niedrige Energiekosten und Skalierbarkeit für große Volumen. Sie eignet sich gut für suspensionsreiche Systeme mit deutlich differierenden Partikelgrößen. Nachteile bestehen vor allem bei sehr feinen Kolloiden, langsamen Absetzprozessen bei dünnsuspendierten Systemen sowie dem Platzbedarf und der Notwendigkeit der Schlammbehandlung.