Nackenbewegungen

Nackenbewegungen bezeichnen die Bewegungen des Kopfes relativ zur Halswirbelsäule. Die Hauptbewegungsrichtungen sind Flexion (Kinn zur Brust), Extension (Kopf nach hinten), Rotation (Kopf dreht sich um die vertikale Achse) und Lateralflexion (Kopf neigt sich zur Schulter). Die oberen Halswirbel ermöglichen vor allem diese Bewegungen, ergänzt durch die übrigen Zervikalgelenke, sodass komplexe Kopfbewegungen entstehen.

Die wichtigsten Gelenke sind das Atlanto-Occipitalgelenk (zwischen Occiput und Atlas) und das Atlanto-Axialgelenk (zwischen Atlas und Axis). Das Atlanto-Occipitalgelenk liefert Flexion und Extension; die Rotation erfolgt überwiegend im Atlanto-Axialgelenk. Die restlichen Zervikalgelenke tragen zur Flexion, Extension und Seitneigung der Kopfgelenke bei.

Wichtige Muskeln der Nackenbewegungen sind der Musculus sternocleidomastoideus (einseitig Rotation und Lateralflexion, beidseitig Flexion), die Nackenstrecker wie Splenius capitis und Splenius cervicis, sowie tiefer liegende Muskeln wie Longus capitis, Longus colli und Scaleni. Diese Muskeln arbeiten oft synergistisch, um Stabilität zu erzeugen und präzise Bewegungen zu ermöglichen.

Die Nervenv Versorgung erfolgt durch den Nervus accessorius (CN XI) für Teile der Schultergürtelmuskulatur und durch die ventralen Äste der Zervikalnerven C1–C4; die Versorgung der Halsregion ergänzen die Carotis- und Vertebralisarterien. Klinisch relevant sind eingeschränkte Beweglichkeit und Schmerzen infolge Muskelverspannungen, Zerrungen, Schleudertrauma oder degenerativer Veränderungen; Diagnostik umfasst Anamnese, klinische Tests und ggf. bildgebende Verfahren; Therapien umfassen Physiotherapie, Dehn- und Kräftigungsübungen sowie Ergonomie.