MotherboardFormfaktoren

Der Begriff Formfaktor von Motherboards beschreibt die physischen Abmessungen und das Montagemuster einer Hauptplatine sowie das typische Layout der Anschlüsse. Er beeinflusst maßgeblich, welche Gehäuse, Netzteile und weitere Komponenten kompatibel sind und wie viel Erweiterungskapazität ein System bietet.

Zu den gängigsten Formfaktoren zählen ATX, Micro-ATX und Mini-ITX. Erweiterte Varianten wie Extended ATX (E-ATX) bieten größere Abmessungen und mehr PCIe- und Speicherslots. Typische Abmessungen sind: ATX etwa 305 × 244 mm; Micro-ATX etwa 244 × 244 mm; Mini-ITX etwa 170 × 170 mm; E-ATX typischerweise 305 × 330 mm.

Gehäuse- und Netzteilkompatibilität ist ein zentrales Kriterium bei der Auswahl. Ein Gehäuse, das ATX oder Micro-ATX unterstützt, kann in der Regel auch kleinere Formfaktoren aufnehmen, während Mini-ITX-Gehäuse oft speziell für kompakte Systeme konzipiert sind. Netzteile müssen zum Formfaktor passen: ATX-PSUs in ATX-/Micro-ATX-/Mini-ITX-Systemen, SFX-PSUs kommen in besonders kompakten Builds zum Einsatz. Die Bohrlöcher für Standoffs, die I/O-Blende und die Verriegelung müssen zum Board-Formfaktor passen.

Auswirkungen auf die Ausstattung: Größere Formfaktoren bieten mehr Platz für PCIe-Erweiterung, mehr DIMM-Slots und oft bessere Kühlung. Mini-ITX-Boards haben typischerweise weniger Erweiterungsmöglichkeiten (weniger PCIe-Slots, weniger DIMMs), verfügen aber über kompakte Abmessungen. Speicher-, M.2- und SATA-Anordnung variiert je nach Formfaktor und Boarddesign.

In der Praxis wählen Systembuilder den Formfaktor basierend auf Gehäusegröße, Kühlung, gewünschter Erweiterbarkeit und Budget. Server- und Workstation-Systeme nutzen oft größere Standards wie E-ATX oder spezialisierte SSI-Formfaktoren.