Migrationshintergrund

Migrationshintergrund ist eine demografische Kategorie, die in der deutschen Statistik verwendet wird, um die Migrationsgeschichte einer Person bzw. eines Haushalts zu erfassen. In der Regel umfasst die Kategorie Personen, die selbst im Ausland geboren wurden oder deren mindestens ein Elternteil im Ausland geboren wurde. Unabhängig von aktueller Staatsangehörigkeit oder Aufenthaltsstatus gelten sie als Teil dieser Gruppe. Die Definition dient dazu, Entwicklungen in Gesellschaft, Bildung, Arbeitsmarkt und Teilhabe besser zu analysieren.

Die Erhebung erfolgt typischerweise durch Befragung oder administrative Daten, wobei Grenzen zwischen Generationen, Aufenthaltsstatus und Herkunftsländern variieren können. Die Zuordnung ermöglicht Vergleiche über Generationen hinweg, etwa Erst- und Zweitgeneration, sowie die Bewertung von Integrationsprozessen.

Kritik am Begriff richtet sich darauf, dass er als stigmatisierend empfunden werden kann und komplexe Identitäten nicht immer adäquat abbildet. Gegner plädieren für neutralere oder differenziertere Kategorien, während Befürworter betonen, dass Migrationshintergrund eine relevante Größe für Politiken der Integration bleibt. In der Praxis werden auch alternative Bezeichnungen wie Migrationserfahrung oder Menschen mit Migrationsgeschichte verwendet.

Siehe auch Migration, Integration, Demografie.