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Menschenmengen

Menschenmengen bezeichnet die Ansammlung einer großen Zahl von Menschen an einem gemeinsamen Ort. Der Begriff wird im Alltag verwendet, wenn viele Menschen gleichzeitig an einem Ort versammelt sind, etwa bei Demonstrationen, Festivals oder Sportveranstaltungen. In der sozialwissenschaftlichen Literatur wird zwischen dem Verhalten einzelner Personen und dem kollektiven Verhalten der Menge unterschieden; Letzteres kann durch Dynamiken wie hohe Dichte, emotionale Anspannung, Anonymität und koordinierte Bewegungen geprägt sein.

Historisch prägte Gustave Le Bon die Massenpsychologie; er beschrieb, dass Individuen in einer Menge stärker von

Für Praxis und Politik spielt das Verständnis von Menschenmengen eine zentrale Rolle bei Großveranstaltungen, Sicherheitsplanung und

Emotionen,
Suggestionen
und
Gruppendruck
beeinflusst
würden
als
in
der
Einzelpersönlichkeit.
In
der
modernen
Forschung
werden
verschiedene
Modelle
diskutiert.
Die
Kontagionstheorie
betont
die
spontane
Übertragung
von
Gefühlen
in
der
Menge;
die
emergente
Normen-Theorie
hebt
hervor,
dass
neue
Gruppenstandards
entstehen,
die
das
Verhalten
leiten.
Das
SIDE-Modell
betont
die
Rolle
der
Gruppenzugehörigkeit
und
Deindividuation
für
Verhaltensweisen
in
Massen.
Zugleich
liefern
bewegungswissenschaftliche
Ansätze
Erkenntnisse
zu
Dichte,
Fluss
und
Orientierung,
um
Massenströme
zu
verstehen
und
sicher
zu
steuern.
Notfallmanagement.
Stadtplanung,
Einsatzleitung
und
Veranstaltungsorganisation
nutzen
Konzepte
der
Massenpsychologie,
um
Wegeführung,
Ausgänge,
Zonenbildung
und
Publikumsanimation
so
zu
gestalten,
dass
Risiken
wie
Verdrängung,
Stürze
oder
Panik
minimiert
werden.
Zudem
werden
Computersimulationen
von
Menschenströmen
eingesetzt,
um
Abläufe
zu
optimieren.