Marktverkehr

Marktverkehr bezeichnet im verkehrswirtschaftlichen Sinn Verkehrsdienstleistungen, die unter Marktbedingungen erbracht werden. Er umfasst Passagier- und Güterverkehr, bei dem Betreiber in Wettbewerb zueinander stehen, Preise durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden und Gewinnorientierung eine Rolle spielt. Ziel ist eine effiziente Ressourcennutzung und eine breit gefächerte Leistungsfähigkeit des Verkehrssystems.

Der Begriff wird häufig gegenüber verkehrsdienstleistungen verwendet, die durch öffentliche Vorgaben oder Subventionen geprägt sind, wie Verkehrsdienste mit Public-Service-Obligation (PSO). Marktverkehr entsteht typischerweise durch Liberalisierung, Ausschreibungen und Vertragsmodelle, die privaten oder gemischt Eigentümern den Zugang zu Verkehrswegen ermöglichen.

Anwendungsbereiche umfassen Schienenverkehr, Straßenverkehr, Luftverkehr und Seeverkehr. Beispiele: Bahnbetreiber konkurrieren um Fahrgäste auf offenen Märkten; Spediteure führen wettbewerbsfähige Gütertransporte durch; Fluggesellschaften betreiben marktwirtschaftliche Routen. Der Netzzugang wird oft durch Regelungen zu Zugangsrechten, Sicherheit und Benutzungsgebühren geregelt, um fairen Wettbewerb sicherzustellen.

Politisch-ökonomisch spielt der Marktverkehr eine zentrale Rolle in der Effizienzsteigerung und Innovationsförderung von Verkehrssystemen. Die Liberalisierung soll Wettbewerb fördern und Kosten senken, Qualität erhöhen und Investitionen stimulieren. Zugleich sichern PSO-Leistungen die Grundversorgung, insbesondere in ländlichen oder sozial benachteiligten Gebieten, um eine flächendeckende Mobilität zu gewährleisten.