Lösungsmitteleinsatz

Lösungsmittelteinsatz bezeichnet den planmäßigen Einsatz von Lösungsmitteln zur Trennung, Aufarbeitung, Reinigung oder Überführung von Substanzen in industriellen, gewerblichen und wissenschaftlichen Prozessen. Lösungsmittel sind meist flüchtig und organisch oder wasserbasiert; ihre Eigenschaften wie Polarität, Siedepunkt, Toxicität, Entflammbarkeit und Umweltverhalten bestimmen die Eignung für eine Anwendung. Der Begriff umfasst sowohl großtechnische Prozesse als auch Laborarbeiten.

Typische Anwendungen sind Extraktion, Dünn- oder Reinigungsprozesse, Lösung von Feststoffen, Trocken-/Reinigungs- und Entfettungsprozesse, chromatographische Trennungen sowie Formulierung und Lackierung. Die Wahl des Lösungsmittels beruht auf Löslichkeit von Substanzen, Beurteilung von Gesundheits- und Umweltrisiken sowie technischen Anforderungen wie Wärmeübertragung und Verdunstung.

Sicherheit und Regulierung: Der Umgang erfordert Risikobewertung, Belüftung, Abzug, explosions- und brandsichere Anlagen, sowie Abscheidung, Rückgewinnung oder fachgerechte Entsorgung von Abfällen. Gesetzliche Vorgaben wie REACH/CLP in der EU, Gefahrenstoffverordnung, TRGS 510 regeln Einstufung, Kennzeichnung und Arbeitsschutz; Hersteller streben möglichst hohe Wiederverwendung und Rückgewinnung von Lösungsmitteln an.

Umwelt und Wirtschaftlichkeit: Der Lösungsmittelteinsatz beeinflusst Ressourcenverbrauch, Emissionen und Abfallaufkommen. Ziele sind Minimierung des Lösungsmittelverbrauchs, Substitution durch weniger gefährliche oder wasserbasierte Systeme, und eine hohe Wiederaufbereitungsrate. Durch Prozessoptimierung und Technologie wie geschlossene Kreislaufsysteme und alternative Trennverfahren lässt sich oft Energie sparen und die Umweltbelastung senken.