Luftfahrzeugmessungen

Luftfahrzeugmessungen umfassen das Erfassen von Messdaten während Flugversuchen, zum Zweck der Bewertung von Leistung, Aerodynamik, Struktur und Systemverhalten. Sie finden Anwendung in Entwicklung, Zulassung, Betrieb und Forschung. Durchgeführt werden In-Flight-Measurements auf Prototypen, Modifikationen oder im Rahmen von Erprobungsprogrammen, oft ergänzt durch Bodentests.

Typische Messgrößen sind Luftgeschwindigkeit, Druckverhältnisse, Höhe, Temperatur, Strömungsdaten, Längs- und Quersteuerflächen, sowie strukturelle Größen wie Dehnung, Beschleunigung und Vibration. Die Instrumentierung umfasst Pitot-Static-Systeme, Sensoren für Anströmwinkel (AOA) und Anstellwinkel, Seitenwindwinkel, Total- und statischer Druck, Temperaturfühler, sowie Beschleunigungs- und Dehnungsmessstreifen. Datenaufzeichnung erfolgt via Data-Acquisition-Systeme (DAS) und Telemetrie; moderne Flugtests nutzen drahtlose Sensorik, GPS/INS-Comb, und Echtzeit-Visualisierung.

Der Ablauf umfasst die Vorbereitung eines Messprogramms, Kalibrierung, den Einsatz von Messpisten oder Versuchsflugzeugen sowie Sicherheits- und Zertifizierungsanforderungen. Nach dem Flug erfolgt eine Datenverarbeitung, Korrektur von Systemfehlern, Vergleiche mit Rechenmodellen oder Windkanaldaten, sowie Ableitung von Designparametern und Zertifizierungsnachweisen.

Standards: In der Praxis folgen Luftfahrzeugmessungen normative Anforderungen wie DO-160 für Umweltbelastungen und Zulassungsverfahren durch EASA/FAA. Datensicherheit, Dokumentation und Validierung sind wesentliche Bestandteile.

Zukunft: Entwicklungen betreffen fortschrittliche Sensorik, vernetzte Messtechnik, Flugtests autonomer Systeme und den Einsatz von digitalen Zwillingen.