Lindenblüten

Lindenblüten sind die Blüten der Linde, Gattung Tilia, die in Mitteleuropa weit verbreitet ist. Die Bäume tragen im Frühsommer duftende gelblich-weiße Blüten, die sich jeweils an einer Tragblüte befinden. Die Lindenarten Tilia cordata (kleine Linde) und Tilia platyphyllos (große Linde) sind in der kultivierten Landschaft verbreitet.

Die Infloreszenzen bestehen aus kleinen Blüten mit auffälliger Tragblüte; sie werden gesammelt, getrocknet und als Heil- oder Küchenkraut verwendet.

Lindenblüten werden traditionell zu Lindenblütentee aufgegossen; der Tee wirkt durch schwitzenfördernde und beruhigende Eigenschaften und wird bei Erkältungen, Reizhusten und Unruhe eingesetzt. In der Volksmedizin dient er auch als sanftes Schlafmittel.

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen Schleimstoffe (Mucilage), Gerbstoffe, Flavonoide (z. B. Quercetin-Glykoside), ätherische Öle und Harze. Die milde diaphoretische Wirkung wird vor allem dem Mucilagenanteil und den flüchtigen Aromakomponenten zugeschrieben.

Zur Zubereitung reicht ein Teelöffel getrockneter Lindenblüten pro Tasse heißes Wasser; 5–10 Minuten ziehen lassen. Lindenblüten sind allgemein gut verträglich, bei Überempfindlichkeit gegen Pflanzen der Malvaceae-Familie sollten sie gemieden werden; schwangeren Personen wird ärztlicher Rat empfohlen.

Auch Lindenblütenhonig und -tees sind Teil der lindenbezogenen Konsumkultur; die Bäume sind auch für Bienen bedeutend.