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Leitfähigkeitsverhältnisse

Leitfähigkeitsverhältnisse sind Verhältnisse der elektrischen Leitfähigkeit zweier benachbarter oder miteinander vergleichbarer Medien. In der einfachsten Form wird das Verhältnis σ1/σ2 betrachtet, wobei σ1 und σ2 die elektrischen Leitfähigkeiten der beiden Mediumtypen sind. Dieses Verhältnis gibt Aufschluss darüber, wie stark der Stromfluss über eine Grenzfläche dominiert oder verteilt wird.

In dreilagigen oder mehrschichtigen Systemen beeinflusst der Leitfähigkeitskontrast maßgeblich die Verteilung des elektrischen Feldes und des

Anwendungsgebiete der Leitfähigkeitsverhältnisse finden sich in verschiedenen Fachrichtungen. In der Geophysik und Bodenkunde beeinflusst der Kontrast

Bestimmung und Modellierung erfolgen über Messungen der Strom-Spannungs-Relation oder Impedanzspektren. Theoretisch lassen sich Leitfähigkeitsverhältnisse mit effektiven

Stroms.
Bei
σ1
deutlich
größer
als
σ2
konzentriert
sich
der
Strom
überwiegend
auf
das
leitfähigere
Medium,
während
bei
annähernd
gleichen
Leitfähigkeiten
die
Feldlinien
und
der
Strom
gleichmäßiger
durch
beide
Schichten
wandern.
In
der
Praxis
werden
auch
komplexe
Leitfähigkeiten
berücksichtigt,
insbesondere
bei
Wechselströmen;
dann
wird
σ
als
komplexe
Größe
verwendet
und
als
σ*
bezeichnet.
zwischen
Porenwasserleitfähigkeit
und
Gesteinsmatrix
die
Impedanz
und
damit
die
Interpretation
von
Elektroprospektionsmessungen.
In
der
Elektrochemie
bestimmen
Leitfähigkeitsverhältnisse
das
Verhalten
von
Elektroden-/Elektrolyten-Systemen
und
die
Verteilung
von
Strömen
bei
Zellen.
In
der
Materialwissenschaft
helfen
sie
bei
der
Beschreibung
von
Verbundwerkstoffen,
Mikrostrukturen
und
Dünnfilm-Systemen.
Medium-Modellen
wie
Maxwell-Garnett
oder
Bruggeman-Formeln
aus
Volumenanteilen
und
individuellen
Leitfähigkeiten
ableiten.
Einschränkungen
ergeben
sich
aus
Anisotropie,
Perkolation
und
nicht
homogener
Struktur.