Koreografien

Koreografien bezeichnen die Planung, Strukturierung und Umsetzung von Bewegungen in Tanz- und Bühnenproduktionen. Eine Choreografie umfasst die Abfolge von Bewegungen, deren räumliche Anordnung, Timing, Tempo, Musikalität und dramaturgische Absichten. Sie dient als Blaupause für Tänzerinnen und Tänzer sowie für die Regie, Musikerinnen und Bühnenbild.

Koreografien finden sich in verschiedenen Kunstformen: klassischem Ballett, zeitgenössischem Tanz, urbanen Tänzen, Theater- und Filmproduktionen. Sie können eigenständige Kunstwerke sein oder als Bestandteil einer Inszenierung fungieren. Der choreografische Prozess umfasst Ideen- und Themenentwicklung, Auswahl von Bewegungsformen, Strukturierung der Sequenzen, Probenarbeit und gegebenenfalls die Dokumentation in Notation oder digitalen Formaten.

Notationssysteme wie Labanotation, Benesh Movement Notation oder Motif Notation ermöglichen es, Bewegungen festzuhalten und weiterzugeben. Daneben nutzen Choreografen oft freie Skizzen, Sequenzkarten oder Software-Tools. Wichtige konzeptionelle Merkmale sind Motivführung, Form, Dynamik und Raumfarben.

Historisch entwickelte sich die Kunst der Choreografie mit der Festigung des Balletts in der Frühneuzeit weiter durch systematisierte Lehr- und Notationsmethoden im 19. und 20. Jahrhundert. Heute verbinden choreografische Ansätze traditionelle Techniken mit digitalen Medien, sodass Bewegungen oft auch aus Bewegungs- oder Videodaten entstehen.

Koreografien unterscheiden sich von reinen Bewegungssammlungen durch Zielsetzung, Sinnstiftung und Mitgestaltung der Publikums(er)fahrung. Sie sind zentral für Tanztheater, darstellende Künste und kulturelle Ausdrucksformen.