Konsumausgabenindex

Der Konsumausgabenindex bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre ein Kennzeichen, das die Entwicklung der privaten Konsumausgaben eines Haushaltssektors über die Zeit misst. Er kann in nominaler Form die Gesamtausgaben in laufenden Preisen anzeigen oder in realer Form die Veränderung der Ausgabenniveaus nach Abzug von Preisänderungen darstellen. Ziel ist es, Trends bei der privaten Nachfrage zu erfassen und als Teil der nationalen Konten genutzt zu werden.

Zur Berechnung werden Daten aus nationalen Konten, Haushaltsbudgetbefragungen oder Verbrauchsstudien verwendet. Je nach Methode werden Gewichte aus Ausgabenanteilen des Basis- bzw. Vorjahres hergeleitet (Laspeyres-Index) oder aktuelle Ausgabenanteile (Paasche-Index) herangezogen. Chain-link-Verfahren ermöglichen eine kontinuierliche Anpassung der Gewichte. Das Ergebnis kann als Monats-, Quartals- oder Jahresindex veröffentlicht werden.

Anwendungsfelder umfassen die Analyse der Konsumneigung, die Bewertung des langfristigen Lebensstandards sowie die Anpassung anderer wirtschaftlicher Größen in der Politik. Der Index steht oft im Zusammenhang mit dem Konsumpreisindex (CPI): Während der CPI Preisveränderungen misst, reflektiert der Konsumausgabenindex die Mengen- bzw. Wertentwicklung der Ausgaben.

Einschränkungen betreffen unterschiedliche Definitionen von Konsum, Messfehler bei Haushaltsdaten, Verzögerungen und Revisionen der Daten sowie saisonale Effekte. Die Vergleichbarkeit über Länder hinweg kann durch unterschiedliche Systeme der nationalen Konten eingeschränkt sein. Dennoch dient der Konsumausgabenindex als wichtiges Instrument zur Beobachtung der Entwicklung der privaten Nachfrage.

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