Konföderationen

Konföderationen bezeichnet eine Form der Staatengemeinschaft, in der souveräne Staaten sich zu einem losen Zusammenschluss zusammenschließen, der über begrenzte gemeinsame Aufgaben entscheidet. Der zentrale Entscheidungsapparat besitzt meist eingeschränkte Befugnisse und ist auf Zustimmung der Mitgliedstaaten angewiesen. Die Mitgliedstaaten behalten in der Regel ihre Souveränität in allen Bereichen, die nicht ausdrücklich dem Bund übertragen sind. Konföderationen unterscheiden sich damit grundlegend von Föderationen, in denen ein Zentralstaat umfassendere Befugnisse besitzt und Gesetze gegenüber den Gliedstaaten direkt durchsetzbar sind.

Historisch waren Konföderationen vor allem im 18. bis 19. Jahrhundert verbreitet. Typische Merkmale sind dezentrale Strukturen, Entscheidungsprozesse, die Mehrheiten oder Einstimmigkeit erfordern, sowie befristete oder spezielle Aufgabenfelder wie Verteidigung, Außenpolitik oder Handel.

Beispiele historischer Konföderationen sind vielfältig. Die Irokesen-Konföderation war eine jahrhundertelange Allianz mehrerer nordamerikanischer Nationen. Die Schweizer Eidgenossenschaft wird oft als Konföderation bezeichnet, deren Rechts- und politische Form sich im Laufe der Zeit zu einem Bundesstaat wandelte. Der Rheinbund bestand 1806–1813 als Bündnis napoleonischer Staaten unter französischem Einfluss. In den Vereinigten Staaten war der Articles of Confederation von 1781 bis 1789 eine lose Konföderation der damaligen Kolonien, bevor mit der Verfassung ein Bundesstaat entstand. Im Amerikanischen Bürgerkrieg formierten sich die Konföderierten Staaten von Amerika (1861–1865) als secessionistische Konföderation; ihr zentraler Regierungssatz war schwach und ihre Existenz endete mit der Niederlage im Krieg.