Klavierinstrumente

Klavierinstrumente sind Tastaturinstrumente, deren Tonerzeugung durch das Drücken einer Taste ausgelöst wird. Je nach Instrument erfolgt sie durch Hämmern gegen Saiten, durch Zupf- oder Tangentenmechanismen oder durch elektronische Schwingungen. Der Begriff umfasst sowohl akustische als auch elektronische Instrumente, die sich über eine klavierähnliche Tastatur steuern lassen.

Historisch gehören Clavichord und Cembalo (Harpsichord) zu den frühesten Klavierinstrumenten. Beim Cembalo werden die Saiten durch gezupfte Mechaniken zum Klingen gebracht, beim Clavichord durch Tangenten. Der Fortepiano, entwickelt um 1700 von Bartolomeo Cristofori, leitete das moderne Klavier mit Hammermechanik ein und eröffnete dynamische Ausdrucksmöglichkeiten. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelten sich Flügel und Klaviere mit gewichteter Hammermechanik und differenziertem Anschlag, wodurch feine Nuancen des Spiels möglich wurden.

Elektronische Klavierinstrumente umfassen Digitalpianos, Synthesizer und MIDI-Controller. Sie erzeugen Klänge elektrisch oder digital, bieten vielfache Klangfarben, Polyphonie und Effekte; oft verbinden sie akustische und elektronische Komponenten in Hybridinstrumenten. In der Praxis finden Klavierinstrumente breite Verwendung in Klassik, Jazz und Pop, sowohl im Unterricht als auch auf Bühnen.

Typische Bauformen sind das Klavier (mit vertikaler Tastatur und Saiten), der Flügel (groß, resonanzreicher Klang) und verschiedene elektronische Tastaturen. Historische Instrumente wie Cembalo und Clavichord werden heute vor allem in der historischen Aufführungspraxis, der Lehre und der Forschung genutzt.