Hammermechanik

Hammermechanik bezeichnet die Mechanik im Klavier, durch die eine Tastaturbewegung in das Anschlagen der Saite durch einen Hammer umgesetzt wird. Sie umfasst typischerweise Tastatur, die Wippe, den Hammer samt Schaft und Kopf, den Jack, den Wiederholungshebel sowie das Eskapement (Let-off) und das Dämpfersystem. Die Betätigung einer Taste hebt über die Wippe einen Hammer über den Jack an. Der Hammer schlägt die Saite, bevor er dank Feder- oder Gegengewichtssystem zu seiner Ruheposition zurückkehrt. Das Eskapement lässt den Hammer bei fortgesetzter Betätigung freigegeben, sodass der Hammer die Saite nur kurz berührt. Beim Loslassen der Taste fallen die Dämpfer wieder auf die Saite und stoppt das Nachklingen.

Die Hammermechanik dient neben dem reinen Anschlag der Abgabe von Dynamik und Repetition. Durch den Wiederholungshebel lässt sich bei schnellen Melodien einer Taste schneller erneut anschlagen, was besonders beim Klavierspiel fortissimo oder in schnellen Arpeggien wichtig ist. Modernisierte Mechaniken verwenden oft eine Doppel-Eskapement (Double Escapement), entwickelt von Érard und später weitergeführt, um eine leichtere, schnellere Wiederholung zu ermöglichen.

Unterschiede gibt es vor allem zwischen Graded-Action (Granfidur) und Upright-Mechanik, wobei die Anordnung der Hämmer, Länge des Hebels und der Eskapement-Mechanismus variieren. Wartung und Regulierung der Hammermechanik beeinflussen Ansatz, Tonhöhe, Anschlagsäule und Klangfärbung maßgeblich.