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Kasussysteme

Kasussysteme bezeichnen in der Sprachwissenschaft die Art und Weise, wie Sprachen grammatische Beziehungen zwischen Satzgliedern durch Kasus markieren. Ein Kasus ist eine morphologische Kategorie, die Nomen, Pronomen und häufig auch Adjektive oder Determiner in verschiedene Formen setzt. Über Kasus werden Funktionen wie Subjekt, direktes Objekt, indirektes Objekt, Besitz oder Instrument markiert. Die Markierung kann synthetisch erfolgen (Endungen am Wort), analytisch (Präpositionen oder Hilfswörter) oder in Mischformen. Dadurch entstehen unterschiedliche Systemtypen: isolierende Sprachen mit wenig Kasus, flektierende Sprachen mit klaren Fallformen und semantischer Feinstruktur.

Typisch unterscheiden Linguisten Alignments wie nominativ-akkusativ, ergativ-absolutiv und tripartite Systeme. In nominativ-akkusativ-Sprachen markiert der Kasus die

Beispiele: Deutsch besitzt vier Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ). Russisch verwendet sechs Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ,

Kasus helfen unter anderem bei der Kennzeichnung von Subjekt, Objekt, Besitz sowie bei Relativsätzen und Verbalargumenten.

Subjekte
von
transitiven
und
intransitiven
Verben
ähnlich,
während
Objekte
dekliniert
werden.
Ergativ-absolutive
Sprachen
ordnen
das
Subjekt
eines
intransitiven
Verbs
dem
Objekt
eines
transitiven
Verbs
zu.
Viele
Sprachen
kombinieren
Kasus
mit
flexibler
Wortstellung
und/oder
Präpositionen.
Akkusativ,
Instrumental,
Präpositiv).
Finnisch
kennt
ein
umfangreiches
System
mit
rund
15
Kasus.
Weitere
Sprachen
wie
Ungarisch
und
verschiedene
Turksprachen
nutzen
ebenfalls
ausgeprägte
Kasussysteme.
Im
Sprachwandel
können
Kasusmarkierungen
verloren
gehen,
neu
entstehen
oder
sich
in
Sprachkontaktbedingungen
verändern.