Interkostalraum

Der Interkostalraum ist der anatomische Raum zwischen zwei benachbarten Rippen. Er erstreckt sich von der Wirbelsäule hinten bis zum Sternum vorn und wird durch die Unterkante der Rippe des oberen Rands bzw. die Oberkante der Rippe des unteren Rands begrenzt. Die Räume sind nummeriert von 1 bis 11, wobei der 1. Interkostalraum zwischen Rippe 1 und 2 liegt und der 11. zwischen Rippe 11 und 12.

Aufbau und Inhalte: Im Interkostalraum verlaufen die Interkostalmuskeln - äußerer, innerer und innerster Interkostalmuskel - sowie der Raum selbst, der von Rippen, Knorpel und Bindegewebe gebildet wird. In der Rippenrinne liegt das neurovaskuläre Bündel, bestehend aus Vene, Arterie und Nerv (VAN), das in der Regel am Unterrand jeder Rippe verläuft. Zusätzlich treten posterior und anterior Interkostalgefäße, Lymphgefäße sowie Kollateraläste auf. Die Nerven stammen von den thorakalen Spinalnerven (T1–T11) und versorgen sensibel die Brustwand sowie motorisch die Zwischenrippenmuskeln.

Funktion und klinische Relevanz: Die Interkostalnerven ermöglichen die motorische Aktion der Zwischenrippenmuskeln und die sensible Innervation der Brustwand. Klinisch bedeutsam sind Schmerzbehandlung durch Interkostalnervenblockaden, Thoraxdrainagen und thorakotome Eingriffe, bei denen die Lage des neurovaskulären Bündels berücksichtigt wird. Die Anordnung des VAN in der Rippenrinne hat eine zentrale Bedeutung für sichere Injektionen und Instrumentationen im Brustkorb.

Variationen und Topografie: Es gibt elf Interkostalräume (zwischen Ribben 1–12). Die räumliche Verteilung der Gefäße und Nerven kann individuell leicht variieren, bleibt aber typischerweise entlang der Unterkante der oberen Rippe bzw. der Oberkante der unteren Rippe lokalisiert.