Härteprüfkörper

Härteprüfkörper bezeichnet in der Härteprüftechnik das Eindringwerkzeug oder das Referenzmaterial, das bei der Härteprüfung verwendet wird. Er dient entweder dazu, eine definierte Eindringung in das Prüfmuster zu erzeugen oder als kalibrierbares Referenzstück zur Prüfung der Messgenauigkeit von Härteprüfgeräten.

Zu den eigentlichen Eindringkörpern (Indenter) gehören unterschiedliche Formen je nach Prüfverfahren. Für Vickers- und Knoop-Härteprüfungen kommt in der Regel ein Diamant-Indenter zum Einsatz. Der Vickers-Indenter verwendet eine quadratische Pyramide, während der Knoop-Indenter eine verlängerte Pyramide mit einem stark gestreckten Profil besitzt. Beim Brinell-Verfahren wird ein gehärteter Stahl- oder Keramikkugel-Indenter genutzt. Beim Rockwell-Verfahren verwenden je nach Skala entweder eine Diamantkegelspitze oder eine Stahlkugel als Eindringkörper.

Darüber hinaus existieren Kalibrier- bzw. Referenzprüfkörper in Form von Blöcken oder Platten aus gut kontrollierten Werkstoffen mit bekannten, rückverfolgbaren Härtewerten. Diese dienen der regelmäßigen Überprüfung von Messbereich, Lastführung, Temperatur- und Zeitparametern sowie der Gesamtkalibrierung von Härteprüfern.

Materialien und Anforderungen: Eindringkörper bestehen aus extrem harten Materialien (z. B. synthetischer Diamant für Vickers/Knoop; gehärtete Stähle oder Keramiken für Brinell und Rockwell). Referenzprüfkörper müssen eine stabile Härte besitzen und toleranzgerecht gefertigt sowie dokumentiert sein. Form, Geometrie und Oberflächenbeschaffenheit sind regelmäßig zu prüfen; Verschleiß oder Beschädigungen erfordern Austausch.

Standards und Qualitätssicherung: Die Geometrie, Toleranzen und Prüfmethoden der Härteprüfkörper sind in internationalen Normen (ISO/DIN) festgelegt. Hersteller liefern dazu entsprechende Prüfzertifikate und Kalibrierbelege.