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Harnstoffzyklus

Der Harnstoffzyklus, auch Ureazyklus genannt, ist ein zentraler Stoffwechselweg zur Entsorgung von überschüssigem Stickstoff aus dem Aminosäureabbau. In Säugetieren erfolgt er überwiegend in der Leber. Toxisches Ammoniak wird schrittweise in Harnstoff überführt, der anschließend über die Niere ausgeschieden wird. Der Zyklus beginnt in den Mitochondrien mit der Carbamoylphosphat-Synthase-I-Reaktion, bei der Ammoniak, Bicarbonat und zwei ATP zu Carbamoylphosphat vereint werden. Allosterisch aktiviert wird CPS1 durch N-Acetylglutamat, dessen Bildung von der Verfügbarkeit von Arginin abhängt.

Carbamoylphosphat reagiert mit Ornithin zu Citrullin (Ornithin-Transcarbamylase). Citrullin wird ins Zytosol transportiert und dort mit Aspartat

Der Zyklus ist metabolisch eng mit dem Citratzyklus verbunden: Fumarat kann in den Citratzyklus zurückgeführt werden,

und
ATP
durch
Argininosuccinat-Synthetase
zu
Argininosuccinat
verbunden;
Argininosuccinat
wird
durch
Argininosuccinat-Lyase
zu
Arginin
und
Fumarat
gespalten.
Arginin
wird
durch
Arginase
zu
Harnstoff
und
Ornithin
abgebaut;
Ornithin
dient
dem
Start
des
Zyklus
erneut
als
Ausgangssubstrat.
Insgesamt
werden
pro
erzeugtem
Harnstoff
vier
Äquivalente
an
ATP
verbraucht.
während
Aspartat
aus
dem
Zyklus
die
Stickstoffübertragung
liefert.
Störungen
des
Zyklus
führen
zu
Hyperammonämie
und
Harnstoffzykluskrankheiten.
Häufige
Defekte
betreffen
CPS1,
OTC,
ASS,
ASL
und
ARG1.
Behandlung
umfasst
proteinarme
Ernährung,
Nitrat-
oder
Phenylacetat-basierte
Therapieschemata
sowie
gegebenenfalls
eine
Lebertransplantation.