Höflichkeitsnormen
Höflichkeitsnormen sind die in einer Gesellschaft oder in spezifischen Interaktionskontexten erwarteten Verhaltensweisen, die andere respektieren, soziale Distanz wahren und den Austausch erleichtern. Sie sind kulturell verankert und kontextabhängig; was als höflich gilt, variiert nach Situation, Region und Gruppe. In der Sprachwissenschaft wird oft von Höflichkeit gesprochen; zentrale Konzepte sind der Schutz des Gesichts und Strategien zu dessen Erhalt. Ein bekanntes Modell stammt von Brown und Levinson, das zwischen positivem Gesicht (Wunsch nach Zugehörigkeit) und negativem Gesicht (Wunsch nach Autonomie) unterscheidet und indirekte, bittende oder entschuldigende Sprachhandlungen als typische Strategien beschreibt.
Im Deutschen gehören Höflichkeitsnormen unter anderem die Wahl der Anrede (Siezen oder Duzen), der Umgang mit
Höflichkeitsnormen variieren stark zwischen Kulturen, sozialen Gruppen und Situationen. Merkmale wie Machtdistanz, sozialer Status, Alter, Geschlecht,