Gründungsgeschichte

Gründungsgeschichte bezeichnet die narrative oder dokumentarische Darstellung der Entstehung und Gründung einer Organisation, eines Unternehmens, einer Institution oder eines Ortes. Sie umfasst in der Regel das Entstehen der Idee, die Gründungsakte, Gründungsvoraussetzungen, die Gründerinnen und Gründer, den Gründungszweck, den Ort der Gründung sowie den rechtlichen und finanziellen Rahmen zum Zeitpunkt der Gründung. Typische Bestandteile sind das Gründungsdatum, die Gründungsform (Verein, GmbH, Aktiengesellschaft, Stiftung), Mission, erste Produkte oder Dienstleistungen, erste Mitarbeitende, frühe Herausforderungen und die Finanzierung.

Die Gründungsgeschichte dient der historischen Einordnung, Identitätsstiftung und Transparenz. Sie erklärt, welche Ziele zur Gründung führten, wie diese umgesetzt wurden und welche Werte oder Ideen die Organisation von Beginn an prägten. In Unternehmensartikeln, Stadtchroniken, Museums- oder Stiftungsbeschreibungen wird sie oft als Grundlage einer länger gefassten Entwicklungsgeschichte verwendet. Je nach Kontext kann sie als eigenständiger Abschnitt oder als Einstieg in eine umfassende Historie erscheinen.

Methodisch basiert eine Gründungsgeschichte auf Primärquellen wie Gründungsstatuten, Protokollen, Satzungen, Briefe oder Finanzquellen sowie auf mündlichen Berichten und sekundärer Fachliteratur. Historische Genauigkeit ergibt sich aus der Quellenauswahl, der Datierung und der Einordnung in den zeitgenössischen Kontext.

Gründungsgeschichte ist ein formaler Begriff, der in vielen Bereichen verwendet wird. Sie unterscheidet sich von der späteren Entwicklungsgeschichte, die spätere Meilensteine, Expansion, Krisen oder Veränderungen von Zweck und Struktur behandelt.