Grobkristalle

Grobkristalle, auch grobkörnige oder phaneritische Textur genannt, sind Mineral-Kristalle, die groß genug sind, um sie mit bloßem Auge zu erkennen. Der Begriff wird vor allem in der Petrographie magmatischer Gesteine verwendet. In grobkristallinen Gesteinen dominieren sichtbare Kristallflächen, wodurch das Gefüge deutlich grobkörnig wirkt.

Vorkommen und Beispiele: Grobkristalle treten typischerweise in plutonischen Magmengesteinen wie Granite, Dioriten und Granodioriten auf, die sich langsam im Erdinneren abkühlten. In Pegmatiten können Kristalle noch größer werden und manchmal Zentimeter- bis Dezimeterdurchmesser erreichen. Feinkörnige vulkanische Gesteine zeigen dagegen eine aphanitische Textur, bei der Kristalle mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.

Entstehung: Die Grobkristall-Textur hängt von Abkühlungs- und Rekristallisationsbedingungen ab. Langsame Abkühlung in größeren Magmenkammern erlaubt das Wachstum einzelner Kristalle. Metamorphe Prozesse können durch Rekristallisation ebenfalls zu einer Vergrößerung der Korngröße führen.

Bedeutung: Die Grobkristall-Textur liefert Hinweise auf die Entstehungsumstände des Gesteins und dient der Klassifikation. Grobkristallige Gesteine wie Granite werden seit langem als Baumaterial genutzt und liefern wertvolle petrographische Informationen.

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