Grauwerden

Grauwerden bezeichnet den biologischen Prozess, bei dem Haare ihr Pigment verlieren und grau oder weiß werden. Der Begriff wird überwiegend im Zusammenhang mit menschlicher Haarpigmentation verwendet. Ursachen und Verlauf sind individuell verschieden, typischerweise sind genetische Faktoren der dominierende Einfluss, während das Alter den Zeitpunkt des Ergrauens festlegt.

Etymologie und Verwendung: Das Wort setzt sich aus dem Adjektiv grau und dem Verb werden zusammen. Als Substantiv ist das Grauwerden oder das Grauwerden der Haare geläufig; in der Alltagssprache spricht man einfach vom grauwerden.

Ursachen und Mechanismus: Hauptsächlich handelt es sich um einen fortschreitenden Verlust von Melanin in den Haarfollikeln. Mit dem Alter nimmt die Melaninproduktion ab, wodurch neue Haare grau erscheinen. Genetische Veranlagung bestimmt, wann und wie schnell das Ergrauen voranschreitet. Umweltfaktoren wie Rauchen oder Stress werden mit einem beschleunigten Ergrauen in Verbindung gebracht; bestimmte Erkrankungen (zum Beispiel Vitiligo oder Autoimmunerkrankungen) können das Muster beeinflussen.

Verlauf: Das Einsetzen des Ergrauens variiert stark und liegt oft im mittleren Erwachsenenalter; es kann auch früher auftreten, was als canities praecox bezeichnet wird. Das Tempo reicht von langsamer bis rascher Veränderung über Jahre hinweg.

Kulturelle Bedeutung: Graue Haare werden unterschiedlich bewertet. In vielen Kulturen gilt das Ergrauen als Zeichen des Älterwerdens oder der Weisheit; Mode- und Schönheitsnormen beeinflussen, ob Menschen ihre graue Haarfarbe naturbelassen oder färben. Haarfärbemittel sind dafür gängige Mittel.