Gläubigkeit

Gläubigkeit bezeichnet im Deutschen die Eigenschaft, Dinge zu glauben oder leicht zu glauben, oft auch die Bereitschaft, Behauptungen ohne hinreichende Belege zu akzeptieren. Etymologisch leitet sich der Begriff vom Substantiv Glaube (belief, faith) ab und wird durch das Suffix -igkeit zu einer abstrakten Eigenschaft formiert. In der Alltagssprache kann Gläubigkeit verschiedene Nuancen tragen, je nach Kontext.

Im religiösen Kontext kann Gläubigkeit eine positive oder neutrale Bedeutung haben und für religiöse Überzeugung, Treue oder Frömmigkeit stehen. Eine gläubige Person zeichnet sich durch Festhalten am Glauben aus; hier ist Gläubigkeit oft identisch mit religiöser Hingabe oder Identität.

In säkularen oder wissenschaftlichen Diskursen wird Gläubigkeit häufig kritisch als Leichtgläubigkeit verstanden: die Bereitschaft, unkritisch zu glauben, oder dem Einfluss falscher Überzeugungen. Psychologisch kann Gläubigkeit als Tendenz beschrieben werden, neue Behauptungen eher zu akzeptieren als sie zu prüfen, wobei individuelle Unterschiede und soziale Einflüsse eine Rolle spielen.

Im Deutschen besteht eine klare Abgrenzung zu Glaubwürdigkeit, der Eigenschaft, glaubwürdig zu sein bzw. Vertrauen zu bergen; Gläubigkeit bezieht sich dagegen auf die innere Haltung des Glaubens, nicht auf die Beurteilung der Zuverlässigkeit einer Information oder Person. Verwandte Begriffe sind Glaube, Glaubensgemeinschaft und Glaubensbekenntnis.