Geschwindigkeitsmessungen

Geschwindigkeitsmessungen bezeichnet das Bestimmen der Geschwindigkeit bewegter Objekte. Sie kommt in Wissenschaft, Verkehrssicherheit, Verkehrstechnik, Luftfahrt, Industrie und Forschung zum Einsatz, um Bewegungsabläufe zu analysieren, Abweichungen zu erkennen, Sicherheitsvorschriften durchzusetzen und Prozesse zu kontrollieren.

Im Straßenverkehr dienen Geschwindigkeitsmessungen der Feststellung der Ist-Geschwindigkeit von Fahrzeugen, der Durchsetzung von Tempolimits, der Analyse von Unfall- und Verkehrsverläufen sowie der Erfassung von Verkehrsspitzen. Es wird unterschieden zwischen der Momentan- oder Instantangabe der Geschwindigkeit einzelner Fahrzeuge und der Durchschnittsgeschwindigkeit über eine definierte Streckenlänge oder -zeit.

Zu den Messmethoden gehören Radar- und Lasersysteme (Lidar), die den Doppler-Effekt bzw. die Laufzeitmessung nutzen; Kamerasysteme mit automatisierter Bildauswertung, die Geschwindigkeit aus Abständen und Zeiten ableiten; induktive Schleifen im Fahrbahnuntergrund, die über zwei oder mehr Sensoren die Zeit zwischen Überschreitungen berechnen. Ferner werden permanente Messnetze wie Abschnitte mit Durchschnittsgeschwindigkeit (Abschnittskontrolle) eingesetzt. Mobiles Messen erfolgt auch durch GPS-/GNSS-basierte Messungen oder Apps, die Geschwindigkeit aus Positions- und Zeitdaten ableiten; deren Messungen sind rechtlich oft weniger belastbar als fest installierte Systeme.

Bei allen Verfahren gelten Anforderungen an Kalibrierung, Rückführbarkeit der Messwerte und Dokumentation der Messunsicherheit. Die Genauigkeit hängt von der Methode, Umweltbedingungen, Abstand und Aufbau ab. Messfehler können durch Reflexionen, Hindernisse, Witterung oder absichtliche Manipulation entstehen.

Weitere Anwendungsfelder umfassen Luftfahrt, Bahnverkehr, industrielle Förder- und Produktionsprozesse, wo Geschwindigkeit zur Prozessregelung, Qualitätskontrolle oder sicherheitsrelevanten Abschaltungen eingesetzt wird.