Gehäusetyp

Gehäusetyp ist ein Begriff aus dem Ingenieurwesen, der die Bauform eines Gehäuses beschreibt, in dem elektronische oder mechatronische Bauteile untergebracht werden. Er bezieht sich auf Konstruktion, Material, Dichtungen und Befestigungsmöglichkeiten und beeinflusst Schutz, Wärmeabführung, Wartung und Montagemöglichkeiten.

Gehäusearten nach Material umfassen Metallgehäuse aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium, die hohe Festigkeit, EMV-Schutz und gute Wärmeleitfähigkeit bieten. Kunststoffgehäuse aus Polycarbonat, ABS oder PC/ABS sind leichter, kostengünstiger und isolierend, aber weniger robust gegenüber extremen Umgebungsbedingungen. Die Wahl des Materials hängt von Einsatz, Umweltbedingungen und Kosten ab.

Montage- und Anwendungsformen unterscheiden Gehäusetypen wie Aufputzgehäuse (an der Wandoberfläche), Unterputzgehäuse (in Wänden) sowie Trag- oder Wandgehäuse für Geräte in Maschinen oder im Freien. Outdoor-Gehäuse sind typischerweise wetterfest und gegen UV-Strahlung geschützt. Gehäusetypen für Schaltschrank- oder Elektronikmodule unterscheiden sich zudem in Größe, Anschlussmöglichkeiten und Dichtungen.

Schutzart und Umgebungsbedingungen spielen eine zentrale Rolle. Die Wahl erfolgt oft nach der Schutzklasse, typischerweise IP-Codes nach IEC 60529 oder NEMA-Klassen, sowie nach Temperaturbereichen, Dichtungen, Belüftung und EMV-Abschirmung. Explosionsgeschützte Gehäuse (Ex d, Ex e) nach ATEX/IECEx gehören zu spezialisierten Gehäusetypen, ebenso Gehäuse für Medizintechnik oder Telekommunikation, die speziellen Normen entsprechen.

Wahlkriterien sind Einsatzumgebung, Wärmeentwicklung, Wartungsaufwand, Kabelzugänge, Montagerichtung und Gesamtkosten. Gehäusetypen werden oft so gewählt, dass Austauschbarkeit, Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit gewährleistet sind.