Gefährdungspotenzialen

Gefährdungspotenziale sind potenzielle Ursachen oder Bedingungen, die zu Schaden führen können. Im Gegensatz zu bereits bestehenden Risiken bezeichnet der Begriff Zustände, die das Risiko erst erzeugen oder erhöhen, bevor Maßnahmen greifen.

In Sicherheit- und Risikomanagement dienen Gefährdungspotenziale dazu, systematisch Gefährdungen zu identifizieren, zu bewerten und zu kontrollieren. Sie ergeben sich aus Arbeitsprozessen, verwendeten Stoffen, Maschinen, Arbeitsbedingungen, organisatorischen Strukturen und externen Einflüssen.

Beispiele umfassen physische Potenziale wie rutschige Böden oder ungeschützte Maschinen, chemische Potenziale wie entzündbare oder toxische Stoffe, biologische Potenziale wie Krankheitserreger, ergonomische Potenziale wie monotone oder belastende Haltungen sowie psychosoziale Potenziale wie hohe Arbeitsbelastung und Stress. Technologische Potenziale können Schwachstellen in IT-Systemen, Ausfälle oder Datenverlust sein. Diese Vielfalt zeigt, dass Gefährdungspotenziale sowohl materielle als auch organisatorische und menschliche Aspekte umfassen.

Das Vorgehen zur Behandlung von Gefährdungspotenzialen umfasst die Erfassung durch Gefährdungsanalysen, häufig mit Methoden wie Gefährdungsbeurteilung, Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA), HAZOP oder What-If-Analysen. Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensschwere werden bewertet, Risiken priorisiert und geeignete Minderungsmaßnahmen implementiert. Die Ergebnisse werden überwacht und regelmäßig aktualisiert, um Schutz, Gesundheit und Betriebsstabilität zu gewährleisten.